Auf den Spuren der „Grande Guerra“
Spektakuläre Tunnelbauten, Serpentinen und Stützpunkte sind eindrucksvolle Zeitzeugnisse des Ersten Weltkrieges, als sie die Front zwischen Österreich-Ungarn und dem jungen Königreich Italien markierten. Heute werden sie als Ziel von Wanderern anvisiert, die neben den Ausblicken auf das faszinierende Panorama auch Einblicke in die Geschichte gewinnen möchten.
Das heutige Gebiet von Garda Trentino war Teil der Monarchie Österreich-Ungarn und bereits ab 1860 begann eine schrittweise Befestigung der Region, wohl wissend, dass bei einem Kriegseintritt Italiens hier die Front verlaufen wird. Als Italien 1915 in den Ersten Weltkrieg eintrat, begann in der Region Garda Trentino der Kampf um die Gipfel. In den Gewässern des Gardasees schwammen Minen, während Soldaten in den Bergen unter äußerst widrigen Umständen Stollen und Tunnels aus dem Fels hauten. Keine der beiden Mächte, weder das Königreich Italien noch die erfahrenen Truppen der Monarchie Österreich-Ungarn, konnte mit weiterem Fortschreiten des Krieges signifikante Landgewinne in der Region am Gardasee erzielen – die Frontline erstarrte.
Steinschläge, Lawinen, harte Winter und die Unzugänglichkeit des Geländes brachten die Soldaten weit über ihre Grenzen und kosteten den Mächten sehr viel Ressourcen. Noch heute erinnern viele Denkmäler an die traurige Zeit – zahlreiche private Vereine engagieren sich mittlerweile für den Erhalt und die Pflege der Bauwerke und Zeitzeugnisse. Stollen, Tunnels, Stützpunkte, Festungen und andere Infrastrukturen der „Grande Guerra“, wie die Italiener den Ersten Weltkrieg nennen, können von Wanderern besucht und besichtigt werden. Zwölf Wandertouren in unterschiedlichen Schwierigkeitsstufen fordern auf, sich auf die Spuren des dramatischen Bergkrieges zu begeben.